Was wird an Ostern gegessen – und wie verhält es sich genau mit dem Schokohasen in Ecuador? Wissenswerte Kochgeschichten.
Südamerika -Getreidesuppe statt Schokohasen
Obwohl Ecuador das größte Edelkakao-Anbaugebiet der Erde ist, gab es dort bis vor Kurzem fast keine einheimische Schokolade. Der größte Teil des Kakaos wird in die ganze Welt exportiert und erst dort zu Schokolade verarbeitet. Wer also glaubt, in einem Kakaoland würde es an Ostern nur so wimmeln von Schokoeiern und Schokoladenhasen, der irrt. Ostern ist in ganz Südamerika nur ein religiöses Fest und wird nicht wie bei uns mit Geschenken gefeiert.
Semana Santa, die Heilige Woche
Im überwiegend katholischen Ecuador feiert man besonders die Semana Santa, die Heilige Woche. Von Palmsonntag bis Ostersonntag finden überall Prozessionen statt. Berühmt sind die Umzüge in Quito, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt. Sie locken jedes Jahr viele. Tausend Besucher in die historische Altstadt der Zweimillionenmetropole. In der frühen Kolonialzeit mussten die Indios bereits am Gründonnerstag ihre Karfreitagsprozession begehen – getrennt von den restlichen Stadtbewohnern. Erst später durften sie dann mit den anderen Bürgern gemeinsam durch die Stadt ziehen. Die Karfreitagsprozession wird vom „Cucurucho“ angeführt, der eine blaue, kegelförmige Kapuze über dem Kopf trägt – als Zeichen der Buße. Ihm folgen in feierlicher Atmosphäre die anderen Teilnehmer, teils in Violett gekleidet, der Farbe der Kirche für Bußzeiten. Andere schleppen große Holzkreuze oder geißeln sich selbst.
Prozessionen und Fastensuppe
Die Heilige Woche ist ohne die traditionelle Fastensuppe Fanesca, einen reichhaltigen Eintopf, undenkbar. Sie enhält kein Fleisch, dafür Stockfisch, der den Leib Christi symbolisiert. Die Fanesca wird nur in der Osterwoche gekocht. Oft hilft die ganze Familie bei der Zubereitung. Denn eine echte Fanesca besteht aus zwölf Getreide- und Gemüsesorten. Die Zahl Zwölf symbolisiert sowohl die zwölf Apostel als auch die zwölf Erntemonate. Die wichtigsten Zutaten der Fanesca sind verschiedene Sorten Mais, darunter Mote, ein spezieller Inka-Mais, getrocknete und frische Bohnen, Erbsen, Linsen, Kürbis, gekochter Reis und Bacalao, der Stockfisch (ein gesalzener und getrockneter Kabeljau). Verfeinert wird die Fanesca mit Gewürzen, Sahne und geriebenem Käse. Und damit jeder wirklich satt wird, gibt man noch frittierte Teigtaschen, gekochte Eier, gebratene Bananen, Kartoffelpüree oder Weichkäse dazu. Die bisher größte Fanesca der Welt wurde 2006 in Quito aufgetischt: 25 Kilogramm Mehl und Linsen, 700 Eier und 2500 Zwiebeln wurden unter anderem für 4000 Portionen der Suppe verarbeitet. Ob alles aufgegessen wurde, ist nicht bekannt.
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